Philipp Hentschel
von Philipp Hentschel

Remote Studio Barcelona

Arbeit aus der Ferne - ein Erfahrungsbericht

Seit mehreren Monaten haben wir eine Arbeitswohnung in Barcelona. Viele Freelancer kennen die Vorteile von remote work, nutzen diese aber nicht konsequent genug. Ein Erfahrungsbericht aus 2,5 Wochen Barcelona.

Auf die Basis kommt es an

In unserer täglichen Arbeit mit Freelancern nutzen wir unser zentrales Projektmanagement System, aus dem wir alle wichtigen Informationen beziehen. Wo also in anderen Unternehmen eine direkte Kommunikation wegen Passwörtern oder den aktuellsten Layouts nötig ist, haben wir diese Absprachen auf das wirklich nötige reduziert - zum Vorteil von allen. Durch die Verwendung von Voice-Over-IP Dienstleistern ist die Berliner Rufnummer ohne Unterschied in Barcelona nutzbar. Kommunikationstools wie HipChat oder Skype dienen für die wichtigen Abstimmungen zwischendurch und helfen den Workflow aller Beteiligten nicht zu beeinträchtigen. Diese Kombination ist die ideale Grundlage ortsunabhängiger Arbeit.

Die Produktivität steigt

Ich habe mir eine ambitionierte Todo-Liste erstellt und habe diese voll umsetzen können. Ein starker Einfluss ist meiner Meinung nach die beschränkte Zeit, sodass man Themen nicht lange vor sich herschieben kann, sondern sofort angeht. Das Tagesgeschäft inkl. Telefon konnte ich gut bedienen, wurde aber an vielen Stellen auch von meinen Kollegen im Berlin-Büro unterstützt. Man verlebt die Zeit aber auf jeden Fall intensiver. Gut, dass hier die Sonne eine Stunde länger scheint und man Abends gemütlich durch die Gassen spazieren kann.

Ortswechsel inspirieren

Die Inspiration der katalanischen Hauptstadt mag besonders hoch sein, aber ich denke jeder Ortswechsel setzt besondere Energien frei. Die Zeit in Barcelona wurde bei mir für Ausstellungen, Architektur, Sightseeing und den Austausch mit anderen Coworking Spaces und Freelancern genutzt - dadurch ergeben sich automatisch neue Ideen & Gedanken. Hier werden oft neue Einfälle, Projekte oder Geschäftsideen geboren.

Und was klappt nicht?

Remote work funktioniert, wenn alle dahinter stehen. Sie kann aber schlecht die gemeinsame Zeit beim Essen, die beiläufige Kommunikation im Büro oder intensive Teammeetings ersetzen. Persönliche Kundenmeetings sowieso nicht. Ich habe das nach 2,5 Wochen nicht als Nachteil empfunden, auf längere Sicht kann es aber zu Problemen kommen. In einigen Projekten kam es trotz etablierter Strukturen zu kurzen Verzögerungen, welche wir in Zukunft noch optimieren müssen. Das ist aber mehr Ansporn als ernsthaftes Problem.

Barcelona_flat_brochure-4
photo1
Barcelona_flat_brochure-3
130
190
160
180
170
150
Quote Icon

Mit zunehmender Verbreitung freier Arbeitsplatzwahl dürfte dieses Modell in Zukunft von mehr Menschen gelebt werden - gute Gründe gibt es genug.

Fazit

Ich würde sofort wieder fliegen. Die Zeit hat sich auf allen Ebenen gelohnt. Ich habe neue Coworking-Space Betreiber kennengelernt, Freunde getroffen, inspirierende Austellungen besucht und eine wunderbare Zeit mit meiner Freundin verbracht. Das passende Buch zu dem Blogpost sind die Bestseller “Remote - office not required” sowie das etwas ältere “Rework”. Wer diese noch nicht kennt sollte das schnellstens nachholen und dann einen Trip in unsere Arbeitswohnung unternehmen. Wir freuen uns über Terminanfragen an [email protected].